Magazine Juli 2016

Die textile Welt im Blick: von Recycling bis Vernetzung

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Wichtiger Schritt für die Garniturentwicklung

– Groz-Beckert nimmt Krempel-Versuchsanlage in Betrieb

Vor einem Jahr übernahm Groz-Beckert die Carding Solutions-Aktivitäten der belgischen Bekaert Group und begründete damit den jungen Produktbereich Carding. Seit der Übernahme wurden bereits zahlreiche Neuerungen umgesetzt, um Produkt- und Servicequalität nach Groz-Beckert Standards zu realisieren.

So wurde für das Servicegeschäft in Deutschland beispielsweise eine neue Servicewerkstatt in Albstadt eingerichtet, wie im letzten Newsletter zu lesen war. Nun folgt die Eröffnung eines Kardiertechnikums bei Groz-Beckert in Albstadt, dessen Herzstück aus einer Vliesstoffkrempel für die Erprobung von Garnituren besteht. Erfahren Sie hier mehr über das Kardiertechnikum und die Möglichkeiten, die sich für Kunden und Partner von Groz-Beckert ergeben.

Just an imageEin Blick in das Kardiertechnikum

Das Herzstück des Kardiertechnikums

– die Vliesstoffkrempel

Das Kardiertechnikum wurde speziell für Versuche mit neu entwickelten Garnituren eingerichtet. Kernstück des Technikums ist die Vliesstoffkrempel „Spinnbau System 2.000“. Versorgt wird die Krempel von einer Faseröffnungsanlage, die unter anderem aus Ballenöffner, Feinöffner und Krempelspeiser besteht. Sowohl synthetische Fasern bis 60 mm Faserlänge als auch Naturfasern bis hin zu Recyclingfasern können für die Erprobung neuer Garnituren herangezogen werden.

Aufgrund einer geringen Arbeitsbreite der Krempel von gerade einmal einem Meter ist der Rohstoffverbrauch bei Versuchen vergleichsweise gering. Die Krempel kann sowohl mit als auch ohne Stauchwalzen betrieben werden. Die Antriebstechnik, nach neuestem Stand mit Einzelantrieben ausgestattet, ermöglicht eine schnelle Anpassung der Kardierelemente an die Arbeitsgeschwindigkeit und die jeweiligen Rohstoffe.

Das Kardiertechnikum – Motor der Produktentwicklung

Die Entwicklung im Bereich von Krempelgarnituren ist besonders zeit- und kostenaufwendig. Größere Versuche im Kundenbetrieb sind nahezu unmöglich, da die Garnierung von Walzen in den üblichen Arbeitsbreiten zeitaufwendig ist und nicht tragbare Produktionsstillstände verursacht. Daher boten neu- oder weiterentwickelte Garnituren bisher auch ein gewisses Risiko, da die exakten Auswirkungen auf das Endprodukt wenig bekannt waren. Gründe, die in Summe dazu führten, dass die Entwicklung im Garniturenbereich in den letzten Jahrzehnten stockte.

Groz-Beckert bietet hierfür ab sofort eine Lösung: Durch die Krempelanlage im Kardiertechnikum können Entwicklungen vor der Auslieferung an Kunden ausgiebig getestet und etwaige Verbesserungen vorgenommen werden. Über die mit Sensoren ausgestattete Krempel und die Möglichkeit einer Probenentnahme bei höchster Geschwindigkeit können Rückschlüsse über den Charakter der Garnituren und die Auswirkungen auf das Endprodukt gezogen werden.

Just an imageEinrichtung zur Umgehung des Kreuzlegers

Wahlweise ist die Krempel mit einem Kreuzleger kombinierbar, um einen vorvernadelten Vliesstoff herstellen zu können, der weitere Rückschlüsse auf die Eigenschaften und Charaktere der Garnituren zulässt. Damit die Versuche unter Realbedingungen durchgeführt werden können, kann ein besaugtes Transportband zur Umgehung des Kreuzlegers zum Einsatz kommen, sodass selbst bei Geschwindigkeiten über 200 m/min die Faserverteilung im Vlies nicht zerstört wird.

Mit dem Kardiertechnikum ist Groz-Beckert gerüstet, um Innovationen im Bereich der Garniturentwicklung aktiv voranzutreiben, wichtiges Know-how aufzubauen und damit die Kundenbetreuung und -beratung noch umfassender zu gestalten. Sie wollen mehr erfahren? Die Groz-Beckert Experten beraten Sie gerne.