Just an image
13.07.2017

665 Millionen Euro: Umsatz von Groz-Beckert steigt deutlich

Albstadt: Groz-Beckert erzielte im Geschäftsjahr 2016 Umsätze in Höhe von 665 Millionen Euro (Vorjahr: 628 Millionen Euro) und beschäftigte zum Stichtag 31.12.2016 weltweit 7.693 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 7.807). Der Umsatzzuwachs wurde durch teils deutliche Absatzsteigerungen sowie der erstmals vollständigen Konsolidierung des jungen Bereichs Carding erzielt.

Insgesamt entwickelte sich das Geschäftsjahr 2016 besser als zunächst erwartet. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen zogen die Geschäfte im Jahresverlauf an. Vor allem das letzte Quartal bescherte Groz-Beckert sehr gute Verkaufs- und Umsatzzahlen.

Der Umsatzzuwachs um insgesamt 37 Millionen Euro (5,9 %) beruht zum einen auf gestiegenen Absätzen in allen Hauptproduktgruppen. Zum anderen trug die erstmalige Konsolidierung des Bereichs Carding über volle zwölf Monate zur Umsatzsteigerung bei. Der 2015 übernommene Bereich wurde im Jahr der Übernahme nur über acht Monate hinweg konsolidiert.

Absatzsituation

Der Absatz des Produktbereichs Knitting (Strick) legte im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Insbesondere in China liefen die Geschäfte erfreulich. Als wichtiger Anwendungsbereich zeigte sich die Fertigung von gestrickten Schuhoberteilen. Diese werden zwischenzeitlich nicht nur auf Flachstrickmaschinen, sondern auch auf Großrundstrickmaschinen produziert.

Im Bereich Weaving (Web) sorgten vor allem gute Geschäfte mit Webereien, die sich im oberen Qualitätssegment bewegen, für gute Absätze. Darüber hinaus war auch die Absatzsituation mit Webmaschinenbauern erfreulich.

Der Produktbereich Felting (Vliesstoffherstellung) erlebte 2016 ein überdurchschnittliches Wachstumsjahr. Grund war ein anhaltender Modetrend im Bereich vernadelter Strickwaren. Durch die Vernadelung gestrickter Textilien entsteht ein flauschiger Stoff, der sich vor allem in asiatischen Ländern seit einiger Zeit großer Beliebtheit erfreut.

Der 2015 akquirierte Bereich Carding (Kardieren) beliefert die Industriezweige Nonwovens (Vliesstoffherstellung) und Spinning (Garnherstellung). Während die Spinning-Industrie im vergangenen Jahr unter starken Preisdruck litt, verliefen die Geschäfte im Nonwovens-Bereich (Vliesstoffherstellung) sehr gut. Insgesamt entwickelte sich der junge Bereich erwartungsgemäß.

Auch der Produktbereich Sewing (Näh) konnte bei den Absatzzahlen zulegen und seine weltweite Marktposition ausbauen. Vor allem in Indien – dem weltweit bedeutendsten Markt der nähenden Industrie – als auch in Bangladesch herrschte ein konstantes Wachstum.

Personalentwicklung

Zum Stichtag 31.12.2016 beschäftigte Groz-Beckert im Konzern weltweit 7.693 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 7.807), was einem Rückgang um 114 Personen entspricht. Am Stammsitz in Albstadt waren zum Stichtag 2.010 Personen beschäftigt und damit 16 weniger als im Vorjahr (Vorjahr: 2.026).

Der Rückgang der Mitarbeiterzahl beruht im Wesentlichen auf Kapazitätsanpassungen in der Produktion, die 2015 aufgrund eines niedrigen Nachfrageniveaus eingeleitet wurden. 2016 schlugen sich diese Maßnahmen in einem rückläufigen Belegschaftsstand nieder.

Zum Ausbildungsstart 2016 starteten 41 junge Menschen ihre Berufsausbildung bei Groz-Beckert in Albstadt. Damit waren zum 31.12.2016 am Stammsitz 160 Auszubildende beschäftigt, was einer Ausbildungsquote von rund 8 % entspricht – ein Engagement, das deutlich über dem Branchenschnitt liegt.

Baumaßnahmen

Bei der vietnamesischen Produktionstochter Groz-Beckerts wurden 2016 räumliche Kapazitäten im bestehenden Produktionsgebäude ausgebaut. Die neuen Produktionsflächen werden seither zur Herstellung von Nähmaschinennadeln genutzt.

Beim Tochterunternehmen Yantex in China konnte 2016 der Bau des Produktionsgebäudes auf einem neuen Werksgelände fertiggestellt werden. Das neue Produktionsgelände ist vollständiger Ersatz für das Werk Yantex II sowie Lager- und Logistikplatz für das Werk Yantex I. Die Bezugsphase begann zum Jahresende.

Mitte 2016 begannen zudem die Umbaumaßnahmen im Hotel Linde in Albstadt, die aufgrund der gültigen Brandschutzverordnung unabdingbar waren. Die Schließung erfolgte in zwei Phasen: Am 1. Juli wurde der Restaurantbetrieb und am 1. Dezember der Hotelbetrieb eingestellt. Der Umbau befindet sich in vollem Gange. Die Wiedereröffnung ist für das Frühjahr 2018 geplant.

Just an image


Geschäftsjahr 2017

Die Weltwirtschaft startete mit einem weiterhin flachen Wachstum ins Jahr 2017. Zwar spricht vieles dafür, dass sich die Weltwirtschaft im laufenden Jahr etwas besser entwickeln wird als im Vorjahr, insgesamt aber wohl nicht aus den eher unterdurchschnittlichen Wachstumszahlen herauskommt. Die Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) rechnen laut Frühjahrsgutachten derzeit mit einem Weltwirtschaftswachstum von rund 3,5 %.

Für Groz-Beckert verlief der Start ins laufende Jahr recht erfreulich. Neben einer nach wie vor guten Absatzsituation trägt vor allem ein akquisitionsbedingter Sondereffekt den Konzernumsatz: Zum 2. Januar 2017 übernahm Groz-Beckert die Ferd. Schmetz Gruppe mit Sitz in Aachen.

Schmetz ist ein Traditionsunternehmen für die Herstellung von Industrie- und Haushaltsnähnadeln und beschäftigt weltweit rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Übernahme umfasste die Produktionsstandorte in Deutschland, der Schweiz und Indien sowie das weltweite Vertriebsnetz. Durch die Akquisition verstärkt Groz-Beckert sein bestehendes Sortiment im Bereich der Konfektion. Das Unternehmen Schmetz sowie sein Produkt- und Service-Sortiment werden innerhalb des Groz-Beckert Konzerns eigenständig fortgeführt. Diese Akquisition wird zur positiven Entwicklung des Konzernumsatzes in 2017 beitragen.

Im angestammten Geschäft bieten sich für Groz-Beckert im weiteren Jahresverlauf, neben China, vor allen Dingen Chancen in der sich weiterentwickelnden Textilindustrie in den aufstrebenden Märkten Asiens. Insgesamt rechnet die Geschäftsführung Groz-Beckerts mit einem moderaten organischen Wachstum im laufenden Jahr.