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11.07.2019

Trotz volatilem Umfeld: Konzernumsatz von Groz-Beckert stieg 2018 auf 745 Millionen Euro

Albstadt: Nach bestätigtem Jahresabschluss stieg der Konzernumsatz von Groz-Beckert im Geschäftsjahr 2018 leicht um 5 Millionen Euro auf 745 Millionen Euro an. Der Belegschaftsstand nahm um 469 Personen zu und wuchs auf 9.282 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Konzern. Hiervon waren zum Jahresende 2.255 Personen am Stammsitz in Albstadt beschäftigt.

„Die positive Konjunkturdynamik aus 2017 setzte sich 2018 zunächst fort“, erläutert Hans-Jürgen Haug, Sprecher der Geschäftsführung Groz-Beckert. „Im Jahresverlauf verlor das weltwirtschaftliche Wachstum jedoch an Schwung. Das machte sich auch bei Groz-Beckert bemerkbar: Während das erste Halbjahr vielversprechend lief, gingen im zweiten die Absätze spürbar zurück.“

Erneut waren politische Themen wie der Handelskonflikt zwischen den USA und China, geopolitische Konflikte und der bevorstehende Brexit ausschlaggebend für die Unsicherheiten in den weltweiten Märkten. Neben der generellen Abschwächung der Konjunktur im Jahresverlauf

beeinflussten zudem negative Währungseffekte den Umsatz Groz-Beckerts.

In Summe gelang es dem Konzern in diesem volatilen Umfeld dennoch seinen Umsatz leicht zu steigern – von 740 Millionen Euro in 2017 auf 745 Millionen Euro in 2018. Das Wachstum resultierte im Wesentlichen aus guten Absätzen in Asien und Europa.


Absatzsituation

Die weltweiten Strickmärkte entwickelten sich vergangenes Jahr verhaltener als 2017. Eine überdurchschnittlich lange Sommerflaute sowie hohe Überkapazitäten an Strickmaschinen im Markt führten im zweiten Halbjahr zu einer rückläufigen Nachfrage. Das machte sich im Unternehmensbereich Knitting (Stricken und Wirken) mit einem in Summe leichten Absatzrückgang bemerkbar.

Der Absatz von Nähmaschinennadeln des Bereichs Sewing (Näh) lag hingegen leicht über dem Niveau des Vorjahres. Zuwächse wurden insbesondere in China und Indien, aber auch in europäischen Märkten wie Deutschland und Italien verzeichnet. Zudem lieferten die nordafrikanischen Länder einen nennenswerten Beitrag zur Gesamtentwicklung.

Im Produktbereich Felting (Filzen) lag der Absatz über dem Vorjahr. Vor allem zu Jahresbeginn profitierte der Bereich noch vom Boom der vernadelten Strickwaren in China, der sich zum Jahresende hin allerdings deutlich abschwächte. In den USA verlief die Nachfrage in den Segmenten Automobil und Geotextil erfreulich. Zudem trugen zahlreiche Neuinvestitionen im US-Markt zur positiven Entwicklung bei. Auch Indien entwickelte sich für den Unternehmensbereich gut.

Der Bereich Weaving (Weben) musste beim Absatz mit Weblitzen Einbußen im Vergleich zum Vorjahr hinnehmen, wobei die weltweite Entwicklung sehr unterschiedlich war. Nahezu im gesamten asiatischen Raum war die Nachfrage deutlich schwächer. Diese Rückgänge konnten vom deutlich erfolgreicheren Verlauf in Westeuropa und Nordamerika nur teilweise kompensiert werden. Die Absätze von Webschäften entwickelten sich entgegen der Absätze von Weblitzen sehr erfreulich. Die Nachfrage von Maschinenbauern in Westeuropa und Japan konnte die verhaltene Nachfrage in den übrigen Regionen kompensieren.

Auch der Absatz mit Ganzstahlgarnituren des Bereichs Carding (Kardieren) entwickelte sich erfreulich und lag über dem Vorjahr. Dies resultierte im Wesentlichen aus einer guten Nachfrage in China und den USA – den beiden wichtigsten Märkten des Bereichs. In den übrigen Regionen lief die Nachfrage eher schleppend. Ihren Anteil am guten Ergebnis hatten im Besonderen die verbesserte Qualität und Lieferfähigkeit der Groz-Beckert Garnituren.


Personalentwicklung

Aufgrund der guten Auftragslage in 2017, die sich auch im ersten Halbjahr 2018 fortsetzte, ergab sich ein gestiegener Personalbedarf im Groz-Beckert Konzern. Zum Jahresende 2018 beschäftigte Groz-Beckert im Konzern weltweit 9.282 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 8.813) und erreichte damit den höchsten Stand seit Unternehmensgründung. Die 469 Neueinstellungen erfolgten in etwa zu gleichen Teilen in den produktiven und administrativen Bereichen.

Bei Groz-Beckert am Stammsitz in Albstadt umfasste der Belegschaftsstand zum Jahresende 2.255 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 2.114) – ein Plus um 141 Personen. Zudem lernten zum Stichtag 31. Dezember 2018

150 Auszubildende und dual Studierende im Unternehmen (Vorjahr: 151). Zum Start des Ausbildungsjahres 2018 begannen 53 junge Menschen bei Groz-Beckert in Albstadt eine Berufsausbildung oder ein Studium. Das Angebot erweiterte sich dabei um zwei neue duale Studiengänge: Onlinemedien und Digital Business Management.


Baumaßnahmen

Am Stammsitz in Albstadt kam es 2018 lediglich zu kleinen baulichen Maßnahmen im Sinne der Umnutzung vorhandener Flächen. Zudem wurde das Jahr intensiv zur Grundlagenermittlung und Vorentwurfsplanung für das neue Produktionsgebäude, das Gebäude 30, in Albstadt genutzt. Derzeit läuft die Detailplanung. Die Entscheidung über die Beauftragung der Bauleistung wird Ende des Jahres 2019 getroffen. Entstehen soll ein hochmodernes Produktionsgebäude, das die räumlichen Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Produktion schafft.

Zudem laufen im Moment die Bauarbeiten zur Erweiterung des Parkplatz Süd in Albstadt. Das notwendige Grundstück mit 7.800 Quadratmetern konnte von der Firma Mettler Toledo erworben werden. Die Parkplätze ersetzen zum einen wegfallende Stellplätze auf dem Baugrund des Gebäudes 30 und dienen der allgemeinen Erweiterung des Parkplatzangebots. Die Maßnahme wird 260 neue Parkplätze schaffen. Die neuen Stellplätze werden ab dem vierten Quartal 2019 nutzbar sein.

Bei der Groz-Beckert Produktionstochter in den USA wurde die bestehende Fertigungshalle für die Produktion des Bereichs Weaving (Weben) erweitert. Hierdurch entstanden rund 6.000 zusätzliche Quadratmeter Fläche. Baubeginn war im Oktober, der Bezug wird im Lauf des Jahres 2019 erfolgen.

Die Produktionstochter in Vietnam baut derzeit eine neue Fertigungshalle für die Produktion von Knitting (Stricken und Wirken) und Sewing (Näh) mit 25.000 Quadratmeter Nutzfläche. Für die Bauzeit sind knapp zwei Jahre veranschlagt, der Bezug wird im Laufe des Jahres 2020 erfolgen.


Geschäftsjahr 2019

Die ersten sechs Monate des Jahres 2019 verliefen auf einem schwachen Absatzniveau. Aufgrund der aktuellen weltwirtschaftlichen Lage rechnet Groz-Beckert für 2019 mit einem Rückgang des Konzernumsatzes.


Konzernkennzahlen 2018 vs. 2017 im Überblick

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Über Groz-Beckert

Groz-Beckert ist weltweit führender Anbieter von industriellen Maschinennadeln, Präzisionsteilen und Feinwerkzeugen sowie Systemen und Dienstleistungen für die Herstellung und Fügung textiler Flächen. Die Produkte und Leistungen unterstützen die Bereiche Stricken und Wirken, Weben, Filzen, Tuften, Kardieren und Nähen. Bereits 1852 gegründet erwirtschaftete das Unternehmen im Jahr 2018 mit weltweit über 9.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 745 Mio. Euro Umsatz. Groz-Beckert ist mit Vertretungen, Produktions- und Vertriebstochtergesellschaften weltweit in mehr als 150 Ländern aktiv.