Die textile Welt im Blick: von Veränderung bis Vernetzung
Groz-Beckert Garnituren -
für jegliche Anwendung in der Spinnereiindustrie
Der weltweite Verbrauch an Fasern steigt stetig an. Dieser Trend ist auch auf die steigende Nachfrage bei Stapelfasergarnen zurückzuführen. Der Faserverbrauch der Spinnereien betrug im Jahr 2016 rund 50 Millionen Tonnen. Dabei werden weltweit mit circa 250 Millionen Spindeln Kurzstapelfasergarne und mit rund 30.000 Spindeln Langstapelfasergarne gesponnen. Aktuell kann man davon ausgehen, dass der Faserverbrauch in den nächsten Jahren weiter steigen wird. Bei der Kardierung der Fasern in den Spinnereien sind Groz-Beckert Garnituren unabdingbar.
Während in der Langstapelfaserspinnerei Fasern mit einer Länge über 60 mm verarbeitet werden, finden in der Kurzstapelfaserspinnerei Fasern mit einer Länge unter 60 mm Verwendung. Im Herstellungsprozess des Kurz- sowie des Langstapelfasergarns ist die Kardierung für die Qualität des Garnes von elementarer Bedeutung: Obwohl diese in der Langstapelfaserspinnerei mit Krempeln und in der Kurzstapelfaserspinnerei mit Karden erfolgt, kommt den Groz-Beckert Garnituren eine gleichbleibend wichtige Rolle zu.
Kardieren in der Langstapelfaserspinnerei
In den Anfängen der Faserverarbeitung wurden hauptsächlich Wolle, wollähnliche Fasern und Naturfasern mit größeren Faserlängen kardiert. Hieraus entwickelte sich die Langstapelfaserspinnerei, die mit rund 30.000 Spindeln im Vergleich zur Kurzstapelfaserspinnerei einen geringen Marktanteil ausmacht. Dies liegt großteils an den hohen Rohstoffpreisen: Während der Wollpreis zwischen 10 und 13 US-Dollar pro Kilogramm liegt, sind Baumwoll- und Polyesterfasern mit Preisen von 1,7 bis 2,5 US-Dollar pro Kilogramm vergleichsweise günstig. Typische Endprodukte der Langstapelfaserspinnerei sind Teppichgarne, hochwertige Anzüge sowie Damen- und Herrenoberbekleidung. Heutzutage werden teilweise auch synthetische Rohstoffe wie Polyester-, Acryl- und Polyamidfasern eingesetzt.
Bei der Kardierung legt der Spinner sehr großen Wert auf den Erhalt der Faserlänge, die sich auch im Wert der Garne widerspiegelt. Groz-Beckert bietet in diesem Bereich sowohl Ganzstahlgarnituren wie beispielweise Vorreißer-, Arbeiter- und Abnehmergarnituren sowie Morell-Drähte und auch flexible Garnituren (Kratzenbänder) an. Diese sind speziell an die Anforderungen der Spinnereiindustrie angepasst. So wurde die einzigartige SiroLock®-Garnitur von Groz-Beckert ursprünglich für die Langstapelfaserspinnerei entwickelt, um die wertvolle Faserlänge der Wolle zu erhalten. Die SiroLock®-Garnitur leistet auch heute einen wesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Faserausbeute (Rendement).
Kardieren in der Kurzstapelfaserspinnerei
Der Ursprung der Kurzstapelfaserspinnerei liegt in der Verarbeitung von Baumwollfasern. Diese spielt heute noch eine wichtige Rolle; zunehmend werden aber auch synthetische Fasern wie Polyester oder Viskose kardiert. Während der Anteil an Baumwolle stagniert, steigt der Anteil synthetischer Fasern stetig an.
Der Herstellungsprozess von Garnen beginnt in der Putzerei. Hier werden die Faserballen geöffnet, gereinigt und die gewünschten Fasermischungen erzeugt. Das Produktprogramm von Groz-Beckert beinhaltet spezielle Putzereigarnituren, die für eine hohe Reinigungs- und Öffnungsleistung der Putzereimaschinen sorgen. Sind die Fasern geöffnet und gemischt, werden sie der Karde zugeführt. In der Karde findet die Vereinzelung und Parallelisierung der Fasern – die Kardierung – statt. Beginnend mit den Vorreißergarnituren werden die einzelnen Fasern aus der Flockenmatte gelöst und danach dem Tambour zugeführt. Hier findet gemeinsam mit den Deckel- und Festdeckelgarnituren die Hauptarbeit der Kardierung statt. Groz-Beckert bietet verschiedenste Tambourgarnituren sowie passende Deckel- und Festdeckelgarnituren an, die für vielfältige Anwendungen verwendet werden können. Anschließend übernehmen die Abnehmergarnituren die Fasern vom Tambour und übergeben diese an den nachgelagerten Prozess.
Insbesondere für die Verarbeitung von synthetischen Fasern bietet Groz-Beckert mit der Synthetik-Abnehmergarnitur D40-30-52C CBF mit gebogener Zahnform eine spezielle Garnitur an. Diese sorgt für eine bessere Faserübertragung vom Tambour zum Abnehmer und somit für eine verbesserte Garnqualität und einen höheren Nutzeffekt der Karde.
Das Produkt der Karde ist ein sogenanntes Kardenband, das in nachfolgenden Prozessen zu einem Vorgarn verarbeitet und schlussendlich zu einem Garn versponnen wird.
Dabei hängt die Qualität des Garns zu einem großen Teil von der Qualität des Kardierens ab. Die optimale Garniturenauswahl in Verbindung mit der optimalen Kardeneinstellung garantiert eine hohe Faserausbeute und verhindert eine Schädigung der Fasern. Bei der Auflösung der Flocken bis zur Einzelfaser werden Fremdteile zu einem hohen Grad ausgeschieden und Faserverknotungen aufgelöst oder ebenfalls ausgeschieden. Beide Faktoren sind für die Qualität des Garns von höchster Bedeutung, weshalb in der Spinnerei auch der Ausdruck "Gut kardiert ist halb gesponnen" gebräuchlich ist.
Die Anwendungsbereiche des Garnes sind sehr vielfältig, sie reichen vom Weben über das Stricken und Wirken bis hin zum Nähen und Sticken.
Groz-Beckert bietet für Sie als Kunden die richtigen Garnituren für die vielfältigsten Anwendungen. Möchten Sie mehr über den Spinnprozess oder den Bereich Carding erfahren? Besuchen Sie uns auf unserer Website oder kontaktieren Sie uns per E-Mail.
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Hätten Sie es gewusst?
Mit Groz-Beckert Tambourgarnituren für die Spinnereiindustrie werden bei Geschwindigkeiten von 120 km/h circa fünf Millionen Fasern pro Sekunde kardiert.